Aniane

Waren's die Anssichtkarten, die ich dir schickte
aus Fleurie und Saint Felix sur mer,
oder der Busfahrer, der uns zusammnedrückte?
Ich weiß das selber schon nicht mehr.
Wie wir zum Liegen kamen in deinem grünen Zimmer,
die Katze, die wie meine Schwester hieß,
mich behandelte wie den letzten Spinner,
sich aber anfassen und mich mit dir schlafen ließ.

Und am anderen Tag auf dem Boden im Bett
fuhren wir nicht mit dem Auto rüber ans Meer,
du zeigtest mir das rote Amulett
und all deine Sachen von damals bis hierher.
Auf der billigen Klampfe spielte ich dir
Noten aus Gold und hab dir erzählt
aus Fleurie und von Saint Felix sur mer
und meiner großen Tasche, voll mit Geld.

Tausend Kilometer, Nächte im Regen
später kam ich wieder zu dir gerannt,
haben da noch enger zusammengelegen,
die Nachbarwohnung ist abgebrannt.
Und in der blauen Küche eröffne ich dir,
zwischen uns auf dem Tisch Huhn und Wein:
"Komm, wir ziehen zusammen nach Saint Felix sur mer!"
Die Katze streichelnd, sagtest du: "Nein."

Dann fielen aus deinem Mund einhundert Lügen,
ich konnt dich nicht sehen, die Luft war voll Schnee,
und ich lenkte den Wagen wieder nach Süden,
die lange Straße runter zur salzigen See,
spielte billige Lieder für meine Miete,
die Revolution und auch dieses hier,
um dich zu vergessen, weil ich dich doch so liebe
für warmes Essen und immer auf die Tür.

Rasenmäher singen im Abenteuerspielplatzland,
Regen in Fleurie und am Meer,
den großen Kuschelbären hältst du fest in der Hand,
Katzen, Kinder auf, unter, neben dir.
Und er kauft ihnen Muscheln, schenkt ihnen Pferde,
läßt mich dich nicht sehen, egal wieviel ich ihm bot,
weil ich dich ja noch immer lieben würde.
Natürlich liebe ich dich - der Idiot.